BOGENARTEN

Hier kannst Du dir einen ersten Überblick über die verschiedenen Bogenarten verschaffen. Alle Bilder sind per Mausklick als Vollbild einsehbar!

 

Olympischer Recurvebogen

 

Der einzige zugelassene Bogen bei den Olympischen Spielen

 

Der Bogen wird aus mehreren Bestandteilen zusammengebaut. Das Herzstück des Bogens ist das Mittelstück, an dem oben und unten jeweils ein Wurfarm befestigt wird. Mit der Sehne wird der Grundbogen komplettiert.

 

An der Sehne dürfen bis zu zwei Nockpunkte befestigt werden, zwischen denen später der Pfeil „eingenockt“ wird.

 

Weitere Bestandteile des Recurvebogens sind die Pfeilauflage, ein Visier, Stabilisatoren und ein sogenannter Button, der den Pfeil während des Abschusses stabilisiert. Die Sehne wird mit drei Fingern gezogen.

 

 

Geschossen wird auf eine Distanz von 70m.

 

Blankbogen

 

Ein Recurvebogen, ausgestattet mit nur sehr wenigen Hilfsmitteln

Der Bogen besteht wie der Recurve aus den folgenden Komponenten:

Mittelstück, Wurfarme, Sehne, Pfeilauflage und Button.

Auch hier wird die Sehne mit drei Fingern gezogen. Als Schutz dafür gibt es einen Tab oder Handschuh.

Da beim Blankbogen kein Visier verwendet werden darf, ist es erlaubt, die Zugfinger auf der Sehne in der Höhe (String-Walking) zu variieren. Je höher die Hand in die Sehne eingreift, desto höher bzw. weiter fliegt der Pfeil. Greift die Hand bei identischem Ankerpunkt weiter unten in die Sehne, umso niedriger bzw. kürzer fliegt der Pfeil. Ebenfalls muss der Schütze nicht zwingend unterhalb des Kinns ankern, sondern darf die Hand auch unterhalb des Auges (Face-Walking) platzieren.

 

Geschossen wird auf eine Distanz von 50m.

 

Instinktivbogen

 

Eine Mischung aus Recurve- und Blankbogen

Ein Bogen ganz gleich welcher Art, solange er den anerkannten Prinzipien und der Bedeutung des Wortes „Bogen“ bei Scheibenwettkämpfen entspricht, nämlich ein Gerät, welches aus einem Griff, Mittelstück und zwei flexiblen Wurfarmen, deren Enden jeweils mit einer Sehnenkerbe versehen sind, besteht.

Beim Instinktivbogen sind viele bauliche Regeln einzuhalten, wie zum Beispiel, dass der Bogen zerlegbar sein kann und nur werksseitig eingesetzte Beschläge für die Wurfarme, Visier- und Dämpferbefestigungen und Buchsen für Stabilisatoren enthalten darf oder dass das Mittelstück Holz oder Bambus enthalten muss.

 

Der Bogen muss blank sein, mit Ausnahme einer Pfeilauflage und er muss frei sein von Herausstehendem, Visieren, Visiermarkierungen, sonstigen Markierungen, Flecken oder von Laminierungen (im Bogenfenster), die als Zielhilfe dienen könnten.

 

 

Gewichte im Mittelstück sind zulässig, sofern sie während des Herstellungsverfahrens des Bogens eingebaut wurden und nicht nachträglich. Diese müssen unsichtbar und vollständig vom Mittelteilmaterial verdeckt sein.

 

Langbogen

 

Der Bogen des Mittelalters

Der Langbogen besteht aus einem Stück Holz und kann nicht zerlegt werden. Der Begriff „Langbogen“ umschreibt alle einfach gebogenen Bögen, deren Sehne die Innenseite der Wurfarme nicht berührt. Die Zugkraft der im Mittelalter verwendeten Bögen betrug bis zu 120lbs (Pfund, ca. 54kg).

Der Pfeil des Langbogens darf entweder auf dem „Shelf“, einer Kante die in den Bogen geschnitzt ist, aufliegen, oder auf der Hand des Schützen liegen. Es darf ein Tab (Fingerschutz) oder ein Schießhandschuh verwendet werden.

Der Bogen bei den Damen muss mindestens 150cm, der Bogen bei den Herren mindestens 160cm lang sein.

 

Im heutigen Wettkampfformat wird der Langbogen im Deutschen Schützenbund nur im Feldbogen und im 3D Bereich eingesetzt.

 

Die Zughand darf, wie beim Recurvebogen mediterran, also ein Finger über dem Pfeil und zwei Finger unter dem Pfeil in die Sehne greifen, oder alle Finger dürfen unter dem Pfeil eingreifen. Im Gegensatz zum Blankbogen, muss der oberste Finger immer in Kontakt mit dem Pfeil sein. Ein „Stringwalking“ oder „Facewalking“ ist nicht erlaubt.

 

Compoundbogen

 

Der Bogen, der das Hebelgesetz anwendet

 

Der Compoundbogen besteht aus einem Mittelteil und zwei Wurfarmen, die über die Wurfarmtaschen und -schrauben miteinander verbunden sind. Am Ende der Wurfarme sind die Rollen, bzw. Cams montiert.

Das Compound-Cam funktioniert nach dem Hebelgesetz und verhält sich wie ein starrer Hebel, während es sich beim Ausziehen des Bogens nach außen dreht. Im Verlauf des Auszugs wird die Kraft am größten. Wenn der Gipfel erreicht wird, reduziert sich im weiteren Verlauf das Zuggewicht um 65-85 Prozent. Im sogenannten Tal ist die Kraft am geringsten.

 

Der Einsatz von Scope (Zieloptik mit Wasserwaage und Vergrößerung) und Peep (dt.: Sehnenlochvisier) ermöglicht ein genaues Zielen.

Der Compoundbogen entfaltet seine Präzision erst dadurch, dass er mit einem Release (Lösehilfe) geschossen wird. Es wird entweder direkt mittels einer Schlaufe in die Sehne gehakt, oder mit einem Zangenmechanismus oder Haken in einem Loop eingehängt. Wie beim Recurvebogen ergänzen Stabilisator und Dämpfer den Wettkampfbogen.

 

Geschossen wird auf eine Distanz von 50m.